Die neueoper.at pflegt ihre Aufführungen an ganz unterschiedlichen Spielstätten in Österreich, Deutschland und der Schweiz. Die Produktionen finden in Theatern mit einem Fassungsvermögen von 100 bis 2.000 Sitzplätzen statt und sind nicht nur in Opernhäusern, sondern auch in Komödien, Kinos, Nightclubs bis hin zu riesigen Arenen anzutreffen.
1989 fiel die Mauer in Berlin. Von einem auf den anderen Tag war die Luft in der Kulturwelt verändert; man konnte wieder freier atmen, und plötzlich waren wieder 1.000 neue Gedanken in der Luft. Im April desselben Jahres, also ein halbes Jahr, bevor der erste Trabi durchs Brandenburger Tor fuhr, löste Wolfgang Gratschmaier, damals noch Musikstudent an der Musikuniversität Wien, mit seiner ersten Produktion die Gründung der freien Opernszene am Jugendstiltheater aus. Er führte das Haus gemeinsam mit seinen Mitstreitern bis ins Jahr 1991, und es gelang ihm, das Haus im selben Jahr als „Kleines Festspielhaus der Wiener Festwochen“ zu positionieren. 12 Premieren mit mehr als 60 Vorstellungen pro Jahr waren in der Wiener Stadt unüberhörbar – ein neues Opernzeitalter war angebrochen.
Logo-Entwurf: Wolfgang Gratschmaier, 1989
1992 übernahmen Wolfgang Gratschmaier und Matthias Fletzberger die Mozart-Festspiele im Schlosstheater Schönbrunn. Die Idee dahinter war, mit denselben Künstlern, die perfekt Mozart interpretieren konnten, Opern-Uraufführungen zu gestalten. Die Rechnung ging auf, und man produzierte neue Opern wie „Der Narr“ von Alexander Wagendristel im Schlosstheater Schönbrunn oder „Ödipus“ von Wolfram Wagner im Museumsquartier. Neben der klassischen neuen Oper wurde auch mit der Wiener Erstaufführung der Comedian Harmonists Theatergeschichte geschrieben. Daraus ergaben sich auch Zusammenarbeiten mit dem Volkstheater (Dir.: Emmy Werner) und der Volksoper Wien (Dir.: Klaus Bachler).
Die Operette war das Farbfernsehen des 19. Jahrhunderts. Das Projekt SING AGAIN beschäftigt sich mit der Frage, wie die Operettenliteratur klingen würde, wenn sie heute aus dem Musikhimmel fiele. Operette smart & chili – ein Smile um 90 Grad gedreht. SING AGAIN
Von 2017 bis 2020 powerte die neueoper.at den Kulturverein SCHLOSS THALHEIM CLASSIC in einem der schönsten Schlösser Europas. Neben einer Schubertiade wurden auch Mozartopern, Operetten und unzählige Klassik- und Unterhaltungskonzerte, wie Neujahrskonzerte, Udo Jürgens- und Peter Minich-Abende sowie Klavier- und Kirchenkonzerte zur Aufführung gebracht. SCHLOSS THALHEIM CLASSIC
Foto: Wolfgang Mayer, Festsaal Schloss Thalheim
Seit 2016 powerte die neueoper.at die mozartoper.wien, eine Zusammenarbeit der Angelika Prokopp-Sommerakademie der Wiener Philharmoniker (Leitung: Prof. Michael Werba) mit dem Master's Program Opera der MUK – Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien (Leitung: Prof. Niels Muus) und dem Musikverein Steiermark (Leitung: Dr. Michael Nemeth). Folgende Produktionen kamen zur Aufführung: 2016 Così fan tutte, 2017 Le nozze di Figaro, 2018 La clemenza di Tito, 2019 La finta giardiniera, 2021 Don Giovanni – Gewinner des Österreichischen Musiktheaterpreises 2022 für die Beste Jugendproduktion – siehe auch mozartoper.wien, 2022 Die Entführung aus dem Serail.
Foto: Diana Alexe (Zerlina) & Jinxin Chen (Don Giovanni), foto-wilke.at
Seit 1992 eine tragende Säule: „Neue Oper Austria“ und die Förderung junger Operntalente
Seit über drei Jahrzehnten prägt der Verein „Neue Oper Austria“ die heimische Kulturlandschaft – mit besonderem Fokus auf die gezielte Förderung junger Talente im Bereich Oper und Musiktheater. Was 1992 als Initiative engagierter Musikliebhaber begann, hat sich zu einer festen Institution entwickelt, die Nachwuchskünstler auf ihrem Weg zu den großen Bühnen unterstützt.
Förderung mit Substanz
Junge Sängerinnen, Musiker und Musiktheaterschaffende brauchen weit mehr als nur Talent. Eine fundierte Ausbildung, künstlerisches Coaching und frühzeitige Begleitung sind entscheidend, um Potenziale zu entfalten und eine eigenständige künstlerische Identität zu entwickeln.
Erfahrung trifft auf Leidenschaft
Besonders wertvoll ist dabei der generationenübergreifende Austausch: Die Mitglieder der „Neuen Oper Austria“ bringen ihre Lebenserfahrung und langjährige Bühnenpraxis ein – als Mentorinnen und Mentoren, Impulsgeber und Inspirationsquelle. Solche Verbindungen schaffen Vertrauen, Motivation und Perspektiven.
Investition in die Zukunft
Ob durch Engagements, Meisterkurse oder Vernetzung – der Verein bietet jungen Künstlerinnen und Künstlern echte Chancen und stärkt so die künstlerische Vielfalt von morgen. Denn Nachwuchsförderung ist mehr als Ausbildung: Sie ist ein Beitrag zu einer lebendigen, innovativen Opern- und Musiktheaterszene.
Ein starkes Zeichen
Die Arbeit der „Neuen Oper Austria“ ist ein Vorbild – und ein Appell. Um auch künftig große Stimmen und starke Persönlichkeiten auf die Bühne zu bringen, braucht es Engagement, Anerkennung und langfristige Unterstützung. Und deshalb ist uns eine Zusammenarbeit mit dem Wiener Zentrum für Gesang ein sehr wichtiges und großes Herzensanliegen.